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Feuerwehr Schwäbisch Hall

Salzsäure ausgetreten - Gefahrgutzug im Einsatz

Artikel vom 10.11.2023

Einsatzkurzinfiormation:

- Einsatzart: GFG3 - Gefahrstoffunfall
- Einsatzort: Schwäbisch Hall - Mitte
- Alarmierung: 10.11.2023 06:08 Uhr
- Einsatzdauer: 9 Stunden 27 Minuten
- Einsatzleiter: (ELvD) Einsatzleiter v. Dienst
- Mannschaftsstärke: 47 Feuerwehrangehörige

Gegen 6:00 Uhr mussten Mitarbeiter der Stadtwerke feststellen, dass an der Wasseraufbereitungsanlage eines Kraftwerkes zu einem Defekt kam, durch welchen Salzsäure aus einem Tank austrat. Unverzüglich wurde ein entsprechender Notruf abgesetzt.

 

Um 06:08 Uhr alarmierte die integrierte Leitstelle die Haller Feuerwehr mit dem Stichwort „Gefahrgut tritt aus“.
Aus beiden Abteilungen rückten kurz darauf die jeweiligen Komponenten des Gefahrgutzuges zur Einsatzstelle ab.

 

Vor Ort bestätigte ein Trupp unter schwerem Chemikalinenschutzanzug (CSA), dass zirka 200 Liter Salzsäure ausgetreten waren und sich auf dem Fußboden eines Technikraumes ausgebreitet hatten.
Durch das Schließen eines Schiebers der Anlage wurde das weitere Austreten des Gefahrstoffes unterbunden.
Da der Fußbodenbelag in diesem Raum baulich für einen solchen Vorfall gerüstet war und sich der Gefahrstoff nicht weiter aus dem Raum ausbreiten konnte, wurde zunächst die technischen Anlagen abgeschaltet.
Im Anschluss gingen weitere Trupps unter CSA dazu über, den ausgetretenen Gefahrstoff durch den Einsatz von speziellem Chemikalienbindemittel zu binden und unter Zuhilfenahme von Besen und Schaufeln in dafür geeignete Behälter zu füllen. So konnte der Gefahrenstoff sicher aus dem Gebäude verbracht werden.
Anschließend wurde das Gebäude mit einem speziellen Lüftungsgerät der Feuerwehr belüftet.

 

Alle eingesetzten CSA-Trupps fanden sich nach Erledigung ihres jeweiligen Arbeitsauftrages am Dekontaminationsplatz ein, wo sie und ihre mitgeführte Ausrüstung mit großen Mengen Wasser und einen speziellen Chemikalienreinigungsmittel durch weitere Feuerwehrkräfte dekontaminiert wurden, bevor sie die Chemikalienschutzanzüge ablegen konnten.

 

Während der gesamten Maßnahmen wurden in enger Absprache mit dem Fachberater Chemie immer wieder Messungen durch die Messgruppe durchgeführt und Proben genommen um die Sicherheit der Einsatzkräfte vor Ort und der Bevölkerung zu Gewehrleisten.

 

Aufgrund der hohen Menge Chemikalienbinder die benötigt wurde, wurde dieser teilweise bei der Freiwilligen Feuerwehr Crailsheim nachgefordert und von dieser direkt zur Einsatzstelle gebracht.
Für den Abtransport des gesicherten Gefahrgutes wurde ein darauf spezialisiertes Unternehmen beauftragt.

 

Was sich recht kompakt zusammenfassen lässt, basiert auf einem Einsatzereignis, welches viel Organisation, Kommunikation, Logistik und Taktik erforderte.
Bis der Einsatz abgearbeitet, die Einsatzstelle durch die Feuerwehr verlassen und alle Gerätschaften und Fahrzeuge wieder für den nächsten Einsatz bereit waren, vergingen rund 9,5 Stunden.

 

Die Freiwillige Feuerwehr Schwäbisch Hall war mit 14 Feuerwehrfahrzeugen und 47Feuerwehrangehörigen im Einsatz.
Die Maßnahme wurde durch das Deutsche Rote Kreuz mit einem Rettungswagen und einem Notarzteinsatzfahrzeug, der Polizei Schwäbisch Hall mit einem Funkstreifenwagen,
die Freiwillige Feuerwehr Crailsheim mit einem Feuerwehrfahrzeug und zwei Feuerwehrangehörigen,
das Umweltamt des Landratsamtes Schwäbisch Hall mit zwei Personen,
den Kreisbrandmeister des Landkreises Schwäbisch Hall und das Abwasseramt der Stadt Schwäbisch Hall mit einer Person begleitet.

 

Fahrzeuge:

Fotos:

http://www.feuerwehr-schwaebischhall.de//de/einsaetze/einsatzarchiv/berichte-letzte-jahre